Andere Bezeichnung(en): früher: Prosekturgehilfe/Prosekturgehilfin
Obduktionsassistent*innen arbeiten in den pathologischen Abteilungen von Krankenhäusern und Kliniken, wo sie sich um verstorbene Patient*innen kümmern. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Assistenz bei Leichenöffnungen nach ärztlicher Anordnung unter Aufsicht von Patholog*innen, das sind Fachärzt*innen, die Todesursachen suchen und feststellen, im Rahmen von medizinisch-anatomischen und gerichtsmedizinischen Obduktionen, Autopsien und Sektionen.
Obduktionsassistent*innen bringen Verstorbene von Zimmern, Operationssälen oder Seziersälen in besondere Kühlräume und bereiten sie zur Bestattung vor, d. h. sie waschen und rasieren sie und kleiden sie an. Sie arbeiten im Team mit Vorgesetzten und Berufskolleg*innen und haben Kontakt zu den medizinischen Fachkräften im Labor sowie zum Stationspersonal diverser Abteilungen.
Obduktion (Autopsie, Sektion) bedeutet in der Medizin die Öffnung von Leichen zur Feststellung der Todesursache und des Sterbevorganges. Obduktionen werden in verschiedenen Medizinbereichen durchgeführt: in der Anatomie für Zwecke der medizinischen Ausbildung und der medizinischen Forschung, in der Histopathologie zur Anfertigung von Gewebeschnitten zur mikroskopischen Krankheitsdiagnostik, z. B. bei Krebs) oder in der Zytopathologie, das ist die mikroskopische Diagnose von Krebs an Einzelzellen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Gerichtsmedizin ( Forensik bzw. forensische Medizin): bei Verdacht eines Verbrechens bzw. einer unnatürlichen Todesursache wird eine gerichtlich angeordnete Leichenschau zur Klärung von Todesursache, Todesart, Todeszeitpunkt und Identität des Opfers durchgeführt.
Obduktionsassistent*innen unterstützen die Obduktions-Ärzt*innen (Patholog*innen, Anatom*innen, Gerichtsmediziner*innen) bei Obduktionen in den genannten Bereichen. Sie bringen die Leichen in den Seziersaal, reinigen sie und bereiten sie für die Obduktion vor. Sie assistieren bei der Leichenöffnung, bei der Entnahme von Gewebeproben und Organen, bei der Konservierung der entnommenen Teile sowie bei der fotografischen Dokumentation der Leichenöffnung. Nach Abschluss der Obduktion reinigen und desinfizieren sie die verwendeten Instrumente und Werkzeuge und den Obduktions-(Prosektur) Tisch und bereiten die Leichen für die Beerdigung vor, indem sie sie waschen und anziehen. Sie protokollieren all diese Arbeiten und führen medizinische Betriebsbücher, Datenbanken und Archive.
Obduktionsassistent*in hantieren mit verschiedenen medizinischen Instrumenten und Obduktionsgeräten wie z. B. Messer, Skalpelle, Scheren, Rasierer, Mullbinden, Desinfektionsmittel usw. Bei ihrer Arbeit tragen sie Schutzkleidung, Mundschutz und Latexhandschuhe. Weiters bedienen sie Laborcomputer und medizinische Apparate und führen Listen, Protokolle und Journale.
Obduktionsassistent*innen arbeiten in pathologischen und gerichtsmedizinischen Abteilungen von Krankenhäusern und Kliniken. Sie halten sich dort in Operations- und Seziersälen sowie in Kühlräumen (zur Aufbewahrung von Leichen) auf. Sie arbeiten im Team mit ihren Vorgesetzten, den Fachärzt*innen für Pathologie (siehe Arzt / Ärztin) und verschiedenen medizinischen Fachkräften.
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden: