Andere Bezeichnung(en): Logistik/Transport Mitarbeiter*in
Logistiker*innen befassen sich mit dem Steuern und Verteilen (=Distribuieren) von Waren- und Informationsströmen. Insgesamt ist es ihre Aufgabe eine lückenlose Versorgung aller Unternehmensbereiche mit Waren, Material und Informationen bereit zu stellen. Diese Verteilungsprozesse, z. B. in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Vertrieb müssen sie optimal, effizient und kostengünstig organisieren und steuern.
Logistiker*innen arbeiten in Büros und Lagerräumen von Handels- und Industriebetrieben, in Speditionen und Transportunternehmen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, mit Speditionskaufleuten, Lager- bzw. Betriebslogistiker*innen und anderen Fach- und Hilfskräften des Lager- und Transportwesens, mit Mitarbeiter*innen aus Einkauf- und Verkaufsabteilungen, aus dem Rechnungswesen, Controlling usw. und haben Kontakt zu ihren Kund*innen.
In der Logistik geht es darum, die richtigen Güter in der richtigen Menge zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität am richtigen Ort zu den angemessenen Kosten zur Verfügung zu stellen. Dazu organisieren und steuern Logistiker*innen die Abläufe in den Logistikbereichen Beschaffung, Produktion, Vertrieb und Entsorgung. Ihre Tätigkeit verhilft zu Kosteneinsparungen im Betrieb und im Güterverkehr.
Durch die zunehmende Globalisierung wird die Logistik zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor. Als Logistiker*in ist es vor allem in international ausgerichteten Unternehmen von Vorteil mindestens zwei Fremdsprachen zu sprechen. Englisch und Französisch sind innerhalb der EU gefragt, für österreichische Unternehmen spielen Italienisch und Ostsprachen wie z. B. Russisch eine wichtige Rolle. In internationalen Handelsbeziehungen sind auch Spanisch und Chinesisch von größerer Bedeutung. Weiters ist in diesem Beruf oftmals auch Reisebereitschaft gefordert.
Der Aufgabenbereich von Logistiker*innen reicht von der gesamten innerbetrieblichen Lagerorganisation einschließlich Waren- und Materialfluss, über die Abwicklung von Zollformalitäten bis hin zu Personalbedarfsberechnungen. Neben branchenspezifischem Fachwissen beherrschen sie auch Softwareprogramme für betrieblichen Einkaufs- und Vertriebssystemen.
Zu den komplexeren Aufgaben zählen die so genannten "just-in-time" und "just-in-sequence" Berechnungen. Hierbei versuchen die Logistiker*innen Abläufe so zu gestalten, dass Materialien und Waren möglichst kurzfristig und ohne größere Lagerbildung zu dem Zeitpunkt angeliefert werden, zu dem sie für die Produktion oder den Weiterverkauf benötigt werden ("just-in-time"). Bei "just-in-sequence" wird darüber hinaus in der Lieferung auch die Reihenfolge der benötigten Materialien exakt berücksichtigt.
Logistiker*innen arbeiten mit modernen Informationssystemen wie Computer, Laptop, Internet, Telefon und Mobiltelefonen. Sie kennen und verwenden betriebliche Logistik- und Planungssoftware, Lagerwirtschaftsprogramme, Tabellenkalkulationsprogramme und Datenbanken.
Logistiker*innen kennen die verschiedenen Transportmitteln (LKW, Güterzug, Frachtschiffe), Lagerungstechniken und Verpackungssysteme und können die entsprechenden computergestützten Planungs- und Kontrollinstrumente handhaben. Sie kommunizieren mit Telefonen, Mobiltelefonen und über Internettelefonie oder Videokonferenzen und verwenden die üblichen Bürogeräte wie Drucker, Kopierer, Scanner und Büromaterialien.
Je nach Spezialisierung sind Logistiker*innen an einem Schreibtischarbeitsplatz tätig (z. B. Berechnung und Optimierung der Wirtschaftlichkeit von Vorgängen), oder sie arbeiten im Lager oder Transportwesen, wo sie in direktem Kontakt mit den Gütern und Materialien, Lieferant*innen und Kund*innen stehen (z. B. Annahme und Prüfung von Waren, Verbuchung im Computersystem usw.). Sie arbeiten dabei für Produktions- und Handelsbetriebe, für Transportunternehmen und Speditionen.
Logistiker*innen arbeiten im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Transport- und Lagerwesens (siehe z. B. Speditionslogistik (Lehrberuf), Betriebslogistikkaufmann / Betriebslogistikkauffrau (Lehrberuf), Speditionskaufmann / Speditionskauffrau (Lehrberuf)), mit Kolleg*innen aus dem Ein- und Verkauf (z. B. Einkäufer*in oder Exportkaufmann / Exportkauffrau) und aus diversen anderen betrieblichen Abteilungen ( Rechnungswesen, Controlling, Produktion usw.). Sie haben unmittelbaren Kontakt zu innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Kund*innen, zu Zollbehörden und Transportunternehmen sowie Speditionen.
Besonders wenn Probleme in den Liefer- und Versorgungsketten auftreten oder kurzfristig Material- und Warenengpässe entstehen, kann die Tätigkeit als Logistiker*in sehr fordernd und stressig werden und Mehrarbeit und Überstunden erforderlich machen.
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:
ABC-Analyse, ERP, Incoterms, Inventory Controlling, Just-in-Sequence, Just-in-time, Lieferbereitschaftsgrad, Logistik, LVS, Scorecard, Supply Chain
Your job. Zukunftsträchtige Studien und Studiengänge
Immobilien, Kommunikation, Logistik