Andere Bezeichnung(en): Kultur- und Wasserwirtschaftstechniker*in
Kulturlandschaften sind z. B. landwirtschaftliche Anbauflächen, Waldflächen, Aulandschaften, Wiesen und Felder. Kulturtechniker*innen planen Maßnahmen zur Erschließung und Nutzung dieser Kulturlandschaften. Dabei untersuchen und vermessen sie das Gelände, nehmen Bodenproben und erstellen Gutachten. Sie planen Bachregulierungen, Trockenlegungen von Sümpfen sowie den Bau von Brücken, Wegen, Forststraßen, Umfahrungen und dergleichen mehr.
Kulturtechniker*innen arbeiten im Bauwesen (Tiefbau), im Agrarwesen, im öffentlichen Dienst bei Behörden und Ministerien sowie in Ziviltechnikbüros im Team mit verschiedenen Fachkräften und Spezialist*innen.
"Die Kulturtechnik und Wasserwirtschaft ist die Berufsdisziplin, die sich mit der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen beschäftigt. An der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft in meinem Beruf interessiert mich besonders die Vielfalt und Komplexität."
Dipl.-Ing.in Monika Schönerklee, MSc, Austrian Research Centers GmbH - ARC, FEMtech Expertin November 2006
Die Kulturtechnik umfasst die Studienrichtungen Wasserwirtschaft, Bauingenieurwesen, Forst- und Holzwirtschaft und Verkehrstechnik. Kulturtechniker*innen sind mit Aufgaben der Erschließung und Ertragssteigerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen befasst, wobei sie auf ökologische Gesichtspunkte und Umweltschutzauflagen achten. Weitere Tätigkeitsfelder befinden sich im Bereich der Wasserwirtschaft, der Verkehrsplanung (Straßen- und Güterwegebau) und der Planung von landschaftlichen Schutzbauten (z. B. gegen Hochwasser, Lawinen).
Kulturtechniker*innen erstellen Pläne zur Anlegung von land- und forstwirtschaftlichen Anbauflächen, Wegen und Forststraßen. In diesem Zusammenhang planen und organisieren sie auch Grundstückzusammenlegungs- oder Grundstücktauschverfahren. Durch diese Maßnahmen können landwirtschaftliche Feld- und Ackerböden besser genutzt werden. Bei Grundstückszusammenlegungsverfahren führen sie Vermessungsarbeiten durch und leiten Mitarbeiter*innen und Hilfskräfte an.
Unter dem Aspekt von Umweltschutz und Ökologie sind weitere Tätigkeitsfelder dazu gekommen, wie z. B. das Ausarbeiten von Wasserwirtschaftskonzepten oder das Planen und Organisieren von Maßnahmen zur Reinhaltung und Sanierung von Gewässern sowie Aufgaben im Bereich der Trinkwasseraufbereitung, des Lawinenschutzes und der Wildwasserregulierung.
Im Bereich der Wasserwirtschaft beschäftigen sich Kulturtechniker*innen mit Fragen der Wasserversorgung und -entsorgung. Dabei arbeiten sie mit anderen Spezialist*innen, z. B. mit Vermessungstechniker*innen oder Raumplaner*innen zusammen. Weiters wirken sie bei der Planung von wasserbaulichen Maßnahmen wie z. B. beim Bau von Wasserstraßen, Wasserkraftwerken, Wasseraufbereitungsanlagen oder Kläranlagen mit.
Kulturtechniker*innen arbeiten mit Computer, Laptops und spezieller Planungs- und Rechensoftware. Sie hantieren mit Telefonen und Mobiltelefonen, Scannern, Druckern, Fax- und Kopiergeräten. Als Arbeitsgrundlage verwenden sie geografische Pläne und Karten, Satellitenaufnahmen, GPS (Global Positioning System) sowie wissenschaftliche Fachbücher, Handbücher, Fachjournale, Studien und Analysen. Bei Präsentationen verwenden sie Präsentationssoftware (z. B. PowerPoint), Beamer und Flipcharts. Sie führen Protokolle, Datenbanken und Kund*innenkarteien.
Kulturtechniker*innen arbeiten in Büros, Planungsbüros sowie im Außendienst vor Ort bei den Auftraggeber*innen bzw. auf den Baustellen von kulturtechnischen Projekten. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Raum- und Verkehrsplanung oder Bauwesen (siehe z. B. Agrartechniker*in, Landwirt*in, Forstwirt*in, Vermessungstechniker*in, Raumplaner*in) und haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen von Behörden und Kammern.
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:
Agronomie, Bauökologie, Biosphäre, CAD, Ökonometrie, Ökosystem