Andere Bezeichnung(en): IT-Berater* in für Digitalisierung, IT-Berater* in für Digitale Transformation, Unternehmensberater*in für Digitalisierung / Digitale Transformation
Digitalisierungsberater*innen beraten Unternehmen, Institutionen sowie Einzelpersonen (z. B. Selbständige) in allen Fragen, Prozessen und Abläufen der betrieblichen Digitalisierung und Digitalen Transformation. Der Digitale Wandel, d. h. die Umstellung von analoger oder elektronischer Datenverarbeitung in digitale betrifft mittlerweile so gut wie alle Leistungs- und Verwaltungsbereiche, angefangen von Bestellwesen, Lager über Fertigung und Produktion bis hin zu Verkauf und Vertrieb, sowie Buchhaltung, Rechnungswesen und Controlling.
Neben allgemeiner Beratung und Information unterstützen und begleiten Digitalisierungsberater*innen konkrete Umstellungs- bzw. Digitalisierungsprojekte eines Unternehmens oder einer Organisation. In diesem Zusammenhang müssen betriebliche Abläufe und Prozesse erfasst und analysiert werden, entsprechende Softwareprogramme implementiert und die erforderliche Hardware angeschafft, installiert und konfiguriert werden. Für Mitarbeiter*innen und Abteilungen führen Digitalisierungsberater*innen Informationsveranstaltungen, Kurse und Schulungen durch.
Digitalisierungsberater*innen arbeiten als Selbständige oder Angestellte in auf IT und Digitalisierung spezialisierten Unternehmungsberatungen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, verschiedenen IT- und Datenspezialist*innen (z. B. Business Analyst*innen, Informatiker*innen, Wirtschaftsinformatiker*innen) sowie Techniker*innen usw. Zu ihren Ansprechpartner*innen in den Betrieben zählen Manager*innen, Geschäftsführer*innen, Unternehmer*innen, Produktionsleiter*innen und leitende Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Fachabteilungen.
Der Begriff Digitale Transformation oder Digitaler Wandel bezeichnet umfassende Veränderungsprozesse bei denen 1) analoge oder elektronische Prozesse in digitale transformiert werden und 2) bestehende digitale Prozesse zunehmend vernetzt werden, sodass diese selbstständig ("smart") miteinander kommunizieren. Der Digitale Wandel betrifft nicht nur Unternehmen aller Größen und Branchen, sondern auch die öffentliche Verwaltung wie z. B. Finanzbehörden, Elektrizitätswerke und Verkehrsbetriebe (Schlagwort "Smart City") und natürlich auch Privatpersonen und private Haushalte.
Digitalisierungsberater*innen beraten und begleiten Unternehmen und Institutionen aller Größen in Fragen der digitalen Transformation (z. B. strategische, technische, operative). In einem ersten Schritt erfassen und analysieren sie bei ihren Kund*innen vor Ort die betrieblichen Abläufe und Prozesse wie z. B. Informations-, Kommunikations-, Datenfluss- und Dokumentationsprozesse (siehe Business Analytics) und Abläufe und Vernetzungen in Fertigung und Produktion. Auf Grundlage dieser Analysen entwerfen sie für ihre Kund*innen Strategien und Konzepte zur Umsetzung und Durchführung von betrieblichen digitalen Umstellungen bzw. Transformationen. Sie beraten hinsichtlich Auswahl der passenden Softwareprogramme, der digitalen Infrastrukturen wie Cloud und Big Data Technologien, Artificial Intelligence-Anwendungen, Cybersecurity, sowie Daten-Sicherheit und Datenanalyse, und je nach Spezialisierung auch in Hinblick auf Produktionsautomatisierung, digitale Vernetzung der Logistik-, Produktions-, Leistungs- und Verwaltungsprozesse und dergleichen mehr.
Digitalisierungsberater*innen führen bei ihren Klient*innen außerdem begleitende Maßnahmen wie Schulungen, Kurse und Workshops für Mitarbeiter*innen sowohl zur Bewusstseinsbildung wie auch zu konkreten Fachthemen durch. Abschließend dokumentieren sie ihre Beratungsleistungen und erstellen Auswertungen, Berichte und Dokumentationen.
Teilweise arbeiten Digitalisierungsberater*innen auch im Auftrag öffentlicher Einrichtungen oder privater Initiativen bei Aktivitäten zur öffentlichen Bewusstseinsbildung zur Bedeutung der Digitalisierung mit.
Digitalisierungsberater*innen arbeiten mit Computer, Laptops und Tablets sowie mit verschiedenen Informations- und Kommunikationsgeräten wie Drucker, Scanner, Kopierer, Telefone und Mobiltelefone, aber auch mit Video- und Online-Konferenzsystemen, Messengerdiensten und anderen Kommunikationslösungen. Sie führen Datenbanken, Kund*innenkarteien, Dokumente, Listen und Journale. Bei Präsentationen und Besprechungen hantieren sie mit Beamer, Flipcharts und interaktiven Whiteboards oder Smartboards.
Digitalisierungsberater*innen im industriellen Bereich kennen und nutzen außerdem verschiedene Systeme der Maschinensteuerung und -vernetzung und hantieren beispielsweise zu Demonstrationszwecken auch mit Maschinen und Produktionsanlagen.
Ein wichtiges Arbeitsmittel von Digitalisierungsberater*innen ist die eigene Person. Im intensiven Kontakt mit ihren Kund*innen benötigen sie vor allem ein überzeugendes, kompetentes und seriöses Auftreten.
Digitalisierungsberater*innen arbeiten in Büros, Konferenz- und Besprechungszimmern sowie bei ihren Kund*innen und Klient*innen vor Ort. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, verschiedenen Fach- und Assistenzkräften und IT-Spezialist*innen, siehe z. B. Business Analyst*in, Informatiker*innen, Wirtschaftsinformatiker*in, Softwareprogrammierer*in.
In ihren Beratungstätigkeiten kommunizieren sie intensiv mit ihren Kund*innen/Klient*innen, das sind z. B. Unternehmer*innen, Geschäftsführer*innen, Manager*innen oder Produktionsleiter*innen, Abteilungs- und Bereichsleiter*innen.
Die Arbeitszeiten von Digitalisierungsberater*innen sind je nach Auftrag/Projekt regelmäßig bis flexibel und erfordern mitunter Mehrarbeit und Überstunden. Belastbarkeit und Stressresistenz sind in diesem Beruf gefragt. Auch eine gewisse Mobilität ist erforderlich, da Digitalisierungsberater*innen häufig bei den Kund*innen vor Ort arbeiten und beraten.
Der Beruf Digitalisierungsberater*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:
Spezialisierung auf bestimmte Sparten und Branchen (Beratungsbereiche), z. B.:
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:
Business Analytics, Computernetzwerk, Datenmodellierung, Digitale Transformation, ERP, FTP, ISP, RPA, SQL, Total Quality Management (TQM)